Wildes Lernen mit Köpfchen | die SeminareMacher

Wildes Lernen
mit Köpfchen

Wildes Lernen passiert, wenn man Gehirne nicht vom Denken und Lernen abhält.
Dr. Marcel Dräger
die SeminareMacher (CEO)
Kommunikation Veränderung Transformation Lernen
Sechs Gründe, warum Wildes Lernen eine Alternative für Sie sein könnte:

Lernen ohne Lehren

Wildes Lernen ist nichts besonderes. Es ist genau das was passiert, wenn man Gehirne nicht mit vorgeplanten Lernwegen, Lernstrategien und vorgefertigten Lösungen vom Denken und Lernen abhält. „Wild“ nennen wir dieses Lernen, weil es von außen betrachtet genau so aussieht: Da springt jemand scheinbar wahllos seiner Neugier folgend von einer Information zum nächsten Reiz.

Menschen lernen wild. Unterstützen Sie es. Denn es hat so viel Potential.

Im neugierigen Lernen steckt Potential

Gehirne lernen ständig. Sie saugen auf, worauf sie neugierig sind und was nützlich und relevant ist. Die Wahrnehmung und der Wissenserwerb folgen wild der Neugier, dem Erkenntnisinteresse und den Handlungsnotwendigkeiten.

Neugieriges Lernen hat optimale Bedingungen ...

  • für den Erkenntnisgewinn: Die Wahrnehmung ist fokussiert, man ist intrinsisch motiviert und das Gehirn befindet sich in einem besonders aufnahmefähigen Zustand und versucht, etwas herausfinden.
  • für den Praxistransfer: Neue Erkenntnisse werden oftmals direkt in die Praxis geholt und erweisen sich dort unmittelbar in der Anwendung als nützlich.
  • für das Lernen: Etwas bessers könnte dem lernden Gehirn nicht passieren. Neues Wissen wird sofort als „nützlich“ abgespeichert.
  • im Vergleich zu strukturierten Lehrformaten: Wildes Lernen funktioniert und passiert auch ohne Lehrende, ohne Vorbereitung, ohne Pläne und ohne organisationalen Rahmen.
  • bei Dynamik und Komplexität: Wildes Lernen funktioniert lauch dann noch, wenn Wissen fehlt, wenn die Veränderungsdynamik hoch ist oder wenn das Informationsangebot zu komplex für einen strukturierten Wissenserwerb ist.

Wildes Lernen als Methode für Rhetorik und Veränderungskommunikation

Es liegt nahe, das Wilde Lernen nicht dem Zufall und spontanen Interesse zu überlassen, sondern es methodisch für die Wissens- und Lernkommunikation zu nutzen. Mehr zu unserem methodischen Ansatz  »Wildes Lernen mit Köpfchen und auch zu den Lernkultur-Workshops finden Sie weiter unten auf der Seite.

Wir haben Wildes Lernen als Alternative zum Lehren nach Plan eingeführt, doch es hat mehr Potential: Es bietet einen Lösungsansatz für die wirkungs- und veränderungsorientierte Kommunikation in komplexen und dynamischen Situationen.

Herausfoderung: Komplexität, Veränderungsdynamik sowie Reiz- und Informationsüberflutung

Soll eine Äußerung kommunikativ wirksam werden, dann muss sie andere erreichen, Aufmerksamkeit bekommen, bewusst wahrgenommen werden und anschließend mehrstufig verarbeitet werden. Die Rezeption einer Äußerung lässt sich von den Sprecherinnen und Schreibern kaum mehr beeinflussen, wenn die Information einmal „versendet“ ist. Demnach hängt das Aufmerksamwerden, das Wahrnehmen, das Verstehen, das Erkenntnisgewinnen, das Entscheiden, das Denken und das Lernen davon ab, wie die einmalig übermittelte Äußerung gestaltet wurde. Viele Informationen gehen schon in den konkurrierenden Informations- und Reizfluten unter. Das Einzige was oftmals hilft, ist aufmerksamkeitsheischend und einfach zu kommunizieren: Simplifizierung bis zur Ignoranz der Realität. Ob das für die Lern- und Veränderungskommunikation funktioniert oder doch nur zum Verkauf von fertigen Lösungen reicht, muss jede und jeder für sich beantworten. Dass sich damit komplexe Herausfoderungen bewältigen lassen, wagen wir aber zu bezweifeln.

Die Wissens- und Veränderungskommunikation steckt also in einem Dilemma:

Durch die zunehmende Komplexität steigt der Kommunikationsaufwand während gleichzeitig die Wirksamkeit kommunikativer Handlungen abnimmt aufgrund der zunehmenden Dynamik und Reizüberflutung.

Neugier und Relevanz als Fokus der Rhetorik

Ausweg aus diesem Dilemma kommt das universale Moment des Wilden Lernens ins Spiel. Für alle Menschen, mit denen wir kommunizieren gilt:

Neugier schafft zumindest für einen kleinen Moment optimale Bedigungen für die Wissens- und Veränderungskommunikation.

Wir sollten diesen Moment nutzen, ihn ausdehnen und den neugierigen Köpfen die relevanten Informationen anbieten. Das erfordert allerdings ein Umdenken in der Rhetorik und Wissensvermittlung: Akzeptanz ermöglichen statt Überzeugen und Lernen fördern statt Lehren. Unsere kongeniale Ergänzung zum Wilden Lernen mit Köpfchen heißt deshalb Jazz-Rhetorik für kluge Köpfe.

Wenn Sie nicht zur Jazz-Rhetorik abgebogen sind, erfahren Sie im Folgenden mehr über das Wilde Lernen und wie es als Methode das Wissensmanagement, die Weiterbildung und die Lernkultur in Teams und Unternehmen bereichern kann.

... ist alltägliches Problemlösen

Wildes Lernen ist genau das, was Sie tun, wenn Sie im Alltag eine Aufgabe lösen wollen und nicht weiterkommen. Es ist alltägliches Problemlösen aus Notwendigkeit, Interesse und Neugier.

... beherrscht jeder Mensch

Als Kind haben wir alle unsere Muttersprache wild gelernt, wie viele andere komplexe Fähigkeiten. Dann kam die Schule und das neugierige Lernen wurde abtrainiert. Deshalb fehlt heute der Mut, sich auf diese effiziente und beiläufige Lernfähigkeit des Gehirns einzulassen. Man besucht lieber vorausgeplante Veranstaltungen mit versprochenen „Lerninhalten“ oder klickt sich durch ein vorstrukturiertes E-Learning-Angebot.

... ist motiviert und selbstbestimmt

Je nach Motivation, Relevanz der Inhalte und Anbindung an die Praxis ist vorausgeplantes Lehren mal mehr und mal weniger effizient und wirksam. Wildes Lernen orientiert sich nicht an vorkonfigurierten Lehrplänen. Es verläuft individuell wie das Erkenntnisinteresse und ist angetrieben durch die motivierende Neugier, weil Menschen ganz konkret etwas erfahren oder eine bestimmte Handlung ausführen wollen.

... ist Wissenstransfer durch Denken

Komplexes Wissen steckt in Köpfen und es gibt nur einen Weg, es in andere Köpfe zu bringen: durch Denken. Für den Transfer muss Wissen in äußerbare Informationen zerlegt werden, denn Informationen sind die größten einigermaßen verlässlich kommunizierbaren Einheiten. Andere Menchen müssen dann für sie neues Wissen durch Denken – also Verknüpfen von Vorwissen und neuen Informationen – wieder aufbauen und sie müssen sich Kompetenzen durch Reflexion und Anwendung erarbeiten.

... ist lebenslanges Lernen

Dieses wissensaufbauende Denken und Reflektieren braucht Zeit, das klappt nicht in zwei Seminartagen oder in einem Online-Kompaktkurs. Wildes Lernen leistet genau das: Bestehendens Wissen und Können wird regelmäßig durch neue Reize, Informationen, Perspektiven und Erkenntnisse erweitert, reflektiert und durch Anwendung überprüft und gefestigt. Dadurch wird das Wissen und Denken zunehmend komplexer und es entwickelt sich eine praxisnahe Kompetenz.

Wild lernen. Aber mit Köpfchen

Das Optimierungspotential vorstrukturierter Lernwege, wie man sie in Seminaren, E-Learnings oder Lehrbüchern findet, ist begrenzt. Klar ist aber: Wenn wir immer mit der Vermittlung von Basiswissen beginnen, werden wir den rasant wachsenden und oft undefinierbaren Lernbedarf nicht bewältigen. Immer öfter erwerben Menschen deshalb praxisrelevantes Wissen und notwendige Fähigkeiten abseits der strukturierten und organisierten Wissensvermittlung. Sie lernen dann nicht mehr strukturiert, sondern wild. Dieses unstrukturierte Lernen gehört zum Wesen einer Kultur der Digitalität: Es ist kooperatives und selbstbestimmtes Lernen, das durch Vernetzung, durch digitale Kommunikation und durch den einfachen Zugang zu Informationen erleichtert wird.

Menschen lernen – ständig, eigenständig und wild. Wissensvermittlung stört dabei nur, außer wenn sie genau im richtigen Moment kommt.

Die Methode: Wildes Lernen mit Köpfchen

Geleitet von lernpsychologischen Erkenntnissen und vom Wissen über die Schwierigkeit des Überzeugens und des Wissenstransfers hat Dr. Marcel Dräger die Methode Wildes Lernen mit Köpfchen entwickelt. Damit lassen sich die Vorteile des Wilden Lernens bewusst und zielführend nutzen für Veränderungsprozesse, für die Kompetenzentwicklung und für dynamisch-komplexe Lernfelder, in welchen eine strukturierte und lehrende Wissensvermittlung an Grenzen stößt.

strukturierte, systematische und wilde Lernwege

Lernen, wenn/weil Lehren nicht möglich ist

Wildes Lernen ist eine natürliche, gehirngerechte Art zu lernen. Es ist sinnhaft, eigenmotiviert, effizient, praxistauglich, sofort wirksam, alltäglich und unabhängig davon, ob jemand lehrt. Es ermöglicht kurzfristiges und zeitkritisches Lernen, erschließt komplexe, anspruchsvolle Themen und eignet sich ganz speziell für den kontinuierlichen und domänenübergreifenden Kompetenzerwerb.

 

Fehlende Vorfestlegung = Mehr Effizienz

Damit unterscheidet sich das Wilde Lernen organisatorisch von den üblichen Lehr-Lern-Settings dadurch, dass es nicht vorausgeplant ist, nicht systematisch ist wie ein Studium und nicht strukturiert abläuft wie ein Seminar. Genau diese fehlende Vorfestlegung auf Inhalte, Reihenfolgen und Methoden verleiht dem Wilden Lernen sein Potential, die Lern-Kommunikation effizient auf das tatsächlich Veränderungs- und Praxisrelevante zu konzentrieren.

Wenn Sie Wildes Lernen bewusst anstoßen und mit einfach und intuitiv zugänglichen Wissensquellen zielführend begleiten, dann ist es Wildes Lernen mit Köpfchen.

Erfolgsfaktoren des Wilden Lernens

Wie gelingt Lernen, also eine andauernde Veränderung im Denken, Fühlen oder Handeln? Ich könnte das theoretisch aus dem neuropsychologischen Wissen über das Gedächtnis, über Didaktik oder über den Wissenstransfer herleiten. Ein Blick in den Alltag zeigt aber die Quintessenz aus alledem viel besser:

Wenn eine Person ein Problem hat (= Gier nach neuem Wissen) und unmittelbar Informationen an die Hand bekommt (= gutes Wissensmanagement), die helfen, das Problem zu lösen (= Relevanz der Information), dann werden diese Information als nützlich abgespeichert (= Lernerfolg).

Diesen Effizienzvorteil gegenüber der Variante, dass die Information kommuniziert wird bevor das Problem auftritt, wollen wir mit dem Wilden Lernen maximal ausnutzen bzw. methodisch bewusst herbeiführen. Es geht also darum, drei Erfolgsfaktoren zu berücksichtigen:

Erster Lernerfolgsfaktor: Neugier

Die größte Motivation, etwas zu lernen, erwächst aus der Neugier, etwa nach der noch unbekannten Lösung für ein Problem. Und damit zeichnet sich ab, welche (neue) Rolle Menschen mit Expertise zukommt: Sie lehren nicht mehr, sondern sie nutzen ihr Wissen und Potential, um Neugier zu wecken und um Entwicklungshorizonte zu öffnen. Wer das trainieren möchte, findet Anregungen unter diesem Link »Jazz-Rhetorik für kluge Köpfe.

Zweiter Lernerfolgsfaktor: Relevanz der Information

Wir sehen, die Bedinungen für den Lernerfolg werden günstig, wenn die Problemlöse-Information im richtigen Moment verfügbar ist. Der absolute Effizienz- und Wirksamkeitsbooster für das Lernen heißt deshalb: R-E-L-E-V-A-N-Z. Je mehr Informationen auf uns einströmen, desto entscheidender wird es, das Relevante zu identifizieren. Wichtig ist: Es ist überhaupt nicht entscheidend, ob eine Information für ein Thema oder aus einer Expertinnensicht relevant ist. Es geht ausschließlich darum, dass die Information für eine Person relevant ist, die damit ein Problem löst, eine Frage beantwortet oder zu einer neuen Erkenntnis gelangt.

Zweiter Lernerfolgsfaktor: Lernreiches Wissensmanagement

Zum zentralen Erfolgsfaktor für das Lernen wird damit das Informations-und Wissensmanagement: Es muss einen schellen, intuitiven Zugang zu den situativ jeweils relevanten Informationen gewährleisten. Aber Vorsicht: Das Ziel eines betrieblichen Wissensmanagements ist normalerweise, vorhandenes Wissen nutzbar zu machen, um wiederkehrende Probleme schneller lösen zu können. Beim Wilden Lernen ist das Problem aber nur Mittel zum Zwecke. Unser Ziel ist es, dass Menschen durch problemlösendes Denken ihre Kompetenzen erweitern. Das simple Erlernen von Problem-Lösung-Zuordnungen ist für die Kompetenzbildung wenig hilfreich. Außerdem erfodern fertige Problemlösungen wenig Gehirnaktivität, brechen den neugierigen Denkprozess sofort ab und führen zu einer unzureichenden neuronalen Vernetzung. Wir brauchen daher ein lernreiches Wissensmanagement.

Ein lernreiches Wissensmanagement sollte vom Einzelproblem abstrahieren, Wissen in größere Zusammenhänge stellen und in ein Lerndesign eingebettet werden. So können relevante Impulse das Problemlösen unterstützen, liefern aber nicht direkt die Problemlösung. Dadurch regen sie an, über die Problemlösung nach und hinauszudenken. Mit einem durchdachten Wissensangebot und Lerndesign lassen sich Lern- und Entwicklungsprozesse zielgerichtet gestalen und anreichern. Je nach Vorwissen und kognitiven Möglichkeiten können die Lernenden tiefer oder weniger tief in das Wissensangebot eindringen. Wird das lernreiche Wissensmanagement digital umgesetzt, kann es mit den Ansprüchen wachsen, ist rund um die Uhr und ortsunabhängig erreichbar und kann der Komplexität der Aufgabe besser gerecht werden

Ihr Weg zum Wilden Lernen

Wildes Lernen muss niemand lernen. Wenn die Rahmenbedingungen passen, passiert es, angetrieben von Neugier, Erkenntnisinteresse und einem relevanten Wissensangebot. Unser Bestreben ist es, dass Wildes Lernen in Unternehmen, in Teams und auch in der Bildung methodisch und zielorientiert eingesetzt wird: für eine veränderungswirksame Kommunikation, für Neues Lernen ohne Lehren in der Aus- und Weiterbildung und als Basis einer zukunftsfähigen Lernkultur. Deshalb …

  • machen wir Mut, mehr Neugier und Selbstwirksamkeit beim Lernen zuzulassen und bewusst zu nutzen.
  • befähigen wir Menschen, Denken, Entscheiden und Lernen bei anderen anzustoßen und Veränderung zielführend zu begleiten.
  • steigern wir die Effizienz des Lernens, indem wir Expertise und Wissen einfacher und intuitiver zugänglich machen.

Training & Mentoring

Entwickeln Sie Ihre Rhetorikkompetenz für eine relevante und klare Kommunikation, die Menschen bewegt und veränderungswirksam das Verstehen, das Akzeptieren und das Lernen unterstützt.

Lerndesign & Wissensmanagement

Schaffen Sie Lernangebote für den Erwerb von vielfältigen Kompetenzen und komplexem Wissen. Mit einem durchdachten Blended-Learning-Format regen Sie zum Wilden Lernen an und sorgen für ein relevantes und lernfreundliches Wissensangebot.

Lernkultur-Workshop

Steigern Sie den Wissensaustausch, die Relevanz in der Kommunikation, die Innovations- und Entwicklungsfähigkeit, aber auch die Krisenfestigkeit durch eine neugierig-wilde Lernkultur und eine kooperative Wissenskommunikation.

und sonst so ...

Wir machen noch mehr: Denkanstößige Vorträge sowie spezialisierte Dienstleistungen und Beratungsangebote rund um Wissenstransfer, Lernen, Sprache und (digitale) Kommunikation

Zielorientiert Lernen ohne Lehren - wie es dazu kam

Den Impuls für die SeminareMacher GmbH gab die Idee, neue Wege der beruflichen und gesellschaftlichen Wissenskommunikation und Weiterbildung zu erkunden und zu beschreiten. Ich stand damals noch mit einem Bein in der Wissenschaft und konnte beobachten, wie wenig oftmals bei Vorlesungen und Seminaren hängengeblieben ist. In vielen Weiterbildungen ist es nicht anders. Deshalb stellte ich mir die Frage: Wie geht lehren, damit Menschen besser lernen?

Seit diesen Tagen ist viel Zeit vergangen, ich habe vieles ausprobiert, habe viele hilfreiche und inspirierende Methoden, Tools und Ideen kennengelernt. Und ich habe gemerkt: Je mehr sich engagierte Menschen in der Lehr-Lern-Kommunikation methodisch-didaktisch um nachhaltiges Verstehen und Lernen bemühen, desto mehr Zeit und Aufwand müssen sie investieren. Das steht im Widerspruch zum enorm wachsenden und oftmals kurzfristigen Lernbedarf, der einen spontanen, pragmatischen und pointierten Wissen-in-die-Praxis-Transfer erfordert.

Mir wurde klar: Das Ziel der Lehre muss sein, Lernen effizienter zu gestalten. Was mir anfangs gar nicht klar war, ist die Konsequenz dieser Überlegung, denn Lehre steht einem effizienten Lernen oftmals im Weg. Nur wenn Lernende selbst das Tempo, die Inhalte und deren Reihenfolge, aber auch den Komplexitätsgrad des Wissenstransfers bestimmen (können), nur dann kann Lernen effizient werden. Eigentlich ist es sogar noch mehr: Wenn Wissen genau in dem Moment verfügbar ist, in dem es praxiswirksam angewendet werden kann, dann ist Lernen maximal effizient.

Das führte zu einem Dilemma, denn Unternehmen, Bildungsanbietende, aber auch Lehrende haben ja eine Vorstellung davon, welches Wissen und welche Kompetenzen erworben werden sollen. Nicht um sonst werden Seminarinhalte vorab festgelegt, als ob damit garantiert wäre, dass man die Inhalte auch inhaliert. Wie sollte das also funktionieren, wenn man die Lernenden alleine machen lässt? Und lernen die Menschen dann überhaupt noch, oder führt diese Idee des selbstbestimmten Lernens zum Entwicklungsstillstand?

Ich weiß mittlerweile aus vielen innovativen Beispielen, dass alle Menschen selbständig und motiviert lernen können. Und das passiert in der Regel dann, wenn niemand lehrt, aber Neugier und Erkenntnisinteresse vorhanden und relevantes Wissen verfügbar sind. Und ich habe beobachtet, speziell bei Kindern, aber auch bei Erwachsenen, wie sprunghaftes und völlig unstrukturiertes Fragen, Ausprobieren, Schweigen, Kritisieren und auch mal Scheitern und Fluchen zu riesigen Entwicklungssprüngen führt. Mir war klar, dass das „Wildes Lernen“ heißen muss und dass darin das Potential für meine Vision steckt: zielorientiert Lernen ohne Lehren.

Wildes Lernen hatte aber noch den Nachteil, dass es nicht steuerbar war, dass es absolut von der Neugier und den Interessen der Menschen abhing. Dafür würde ich ein paar innovative Schulen begeistern können, nicht aber Unternehmen und Bildungsanbieter, die ein zielorientiertes Lernen vor Augen haben oder gar verkaufen müssen. Die erste Notwendigkeit für ein Wildes Lernens mit Köpfchen wurde offensichtlich: Wenn ich Lernprozesse zielführend gestalten möchte, dann muss ich Neugier und Erkenntnisinteresse für die Wissenbedarfe wecken, die Menschen in Richtung des Ziels führen. Wissensvermittlung bekam eine rhetorische Dimension.

Doch schon bei meinen ersten Versuchen, für das Wilde Lernen zielorientiert online verfügbare Wissensquellen zu nutzen, wurde eine zweite Notwendigkeit offensichtlich: Es war nicht einfach, effizient an jeweils relevantes und verlässliches Wissen zu kommen. Zum einen sind viele Angebote nicht auf eine effiziente Wissenskommunikation ausgerichtet. Zum anderen ist es schwer, gezielt hochwertige Informationen zu finden in einem Medium, dessen unendlich redundanter Content von Mechanismen der Werbung und Selbstdarstellung geprägt ist.

Damit waren die zwei Voraussetzungen für den zielorientierten Einsatz des Wilden Lernens in Bildungskontexten definiert: eine lernanstößige Rhetorikkompetenz und ein auf wildes Lernen ausgerichtetes Wissensmanagement. Man könnte meinen, beides gäbe es schon. Aber in der maßgeblich auf Überzeugung und Wirkung ausgerichteten Rhetorik fehlt der Fokus auf den Wissenserwerb und auf das Könnenlernen. Und das betriebliche Wissensmangement ist an schneller Wissensverwertung und weniger am Lernen orientiert.

Hinter mir liegt nun ein Prozess, in dem ich vieles hinterfragt habe, was ich über Rhetorik, über Wissensvermittlung und über Didaktik gelernt hatte. Ein Prozess, in dem für mich immer die Perspektive leitend war: Wie lernt unser Gehirn? Und diese Perspektive führte dazu, dass ich einiges nun nicht mehr empfehle und trainiere, was zum Standard der Bildung und Wissenskommunikation gehört, einfach weil es das Gehirn überfordert, weil es seiner Funktionsweise nicht gerecht wird oder weil es lernen gar verhindert. Der Prozess ist nicht abgeschlossen, denn in der technischen Verbesserung des Zugangs zu digital verfügbarem Wissen und zu Informationen sehe ich noch ein enormes Potential. Das möchte ich noch ergründen. Dennoch konnte ich viele Widersprüche auflösen, Antworten auf Zweifel finden und ein Konzept entwickeln, mit dem sich Wildes Lernen in der Veränderungskommunikation und Kompetenzentwicklung als eine Ergänzung zum Überzeugen und zu strukturierten Lernwegen umsetzen lässt. Die Geschichte spielte mir aber auch Themen in die Karten, für die das Wilde Lernen prädestiniert ist: Krisenbewältigung, vielfältige Transformationsprozesse oder „Neues Lernen“ im Kontext agiler Organisationsformen. Wildes Lernen ist eben auch dann noch ein methodisches Vorgehen, wenn Komplexität, Dynamik oder ungesichertes Wissen ein strukturiertes und vorausgeplantes Lehren erschweren oder verhindern.

Etymologie SeminareWas wir heute anbieten, sind keine Seminare im klassischen Sinn – wie wir sie vor einigen Jahren bei der Namensfindung des Unternehmens im Blick hatten. Acht Stunden das Hirn vollballern widerspricht all meinem Wissen über die Funktionsweise des menschlichen Wissenspeichers. Aber das sprachliche Bild in dem Wort „Seminar“ ist weiterhin aktuell: „Sem“ ist der Samen, der sorgsam kultiviert zu einem Wissen und Können heranwächst. In diesem Sinne machen wir Seminare und kultivieren Bildung für Sie und mit Ihnen. Wie das Format am Ende heißt, ist egal. Wichtig ist, was bei Ihnen und bei den Lernenden ankommt und hängen bleibt.

Ich freue mich, wenn ich Menschen und Unternehmen mit dem Potential des Wilden Lernen begeistern darf und kann. Lassen Sie uns gemeinsam an meiner Vision arbeiten: Weniger lehren, mehr lernen.

 
Ihr Marcel Dräger

Seminarräume und Online-Videokommunikation

Sie brauchen ruhige und individuell nutzbare Räume für Ihre Seminare, Trainings, Meetings oder Coachings? Oder benötigen Sie Unterstützung und Equipment für Videos und für Ihre Online-Kommunikation? Dann schauen Sie sich gerne unsere beiden ergänzenden Angebote an.

Kommunikation ist nicht Ihr Problem.

Das ist möglich. Kommunikation kann aber helfen, Probleme zu erkennen und zu lösen.

Jede Organisation, jeder Mensch ist verschieden. Es wäre unlogisch, wenn vorgefertigte Formate für alle in gleichem Maße passen. Zusammenarbeit ergibt sich aus dem Wissen und Nicht-Wissen der Beteiligten und durch den Austausch von Gedanken. Lassen Sie uns herausfinden, welcher Aspekt der Rhetorik, der Wissenskommunikation oder des Lernens für sie relevant ist.

Deshalb laden wir Sie ein: Beginnen wir mit einem Gespräch.

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